Konservierung & Restaurierung

Firnissabnahme Restaurierung Gemälde

Der Beruf des Restaurators bedarf einer jahrelangen Ausbildung, die neben künstlerischen Fähigkeiten auch das umfangreiche Wissen um die Beschaffenheit des zu restaurierenden Werkes abverlangt sowie Kenntnisse zu den verschiedenen Möglichkeiten der Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen.

Was unter Restaurierung zu verstehen ist und welche Techniken angewendet werden, um bspw. Kunstwerke vor weiterer Alterung zu bewahren, Beschädigungen und Verunreinigungen zu beseitigen oder Fehlstellen zu rekonstruieren, erläutere ich im Folgenden.

Konservierung & Restaurierung

Die berufsethische Position des Restaurators ist die Basis meiner Arbeitsweise und wird laut E.C.C.O. durch fünf Schlüsselkompetenzen definiert:

  1. Bestandserhebung: Zustandsbeschreibung einschließlich Schadensanalyse und Maßnahmenkatalog
  2. Vorbeugung: Prävention, Herstellen optimaler Aufbewahrungsbedingungen in Ausstellungen, Depots und auf Transporten
  3. Konservierung: Maßnahmen, die den Zustand eines Objektes stabilisieren und künftige Schäden verlangsamen
  4. Restaurierung: Maßnahmen, die die Wahrnehmung, Wertschätzung und das Verständnis für ein Objekt erleichtern
  5. Dokumentation: schriftlicher Bericht mit Abbildungen über alle durchgeführten Maßnahmen und ihre Begründungen; außerdem Empfehlungen für die Aufbewahrungsbedingungen und Pflegemaßnahmen

Restauratoren und Fachleute unterscheiden demzufolge zwischen Konservierung und Restaurierung, wobei die konservatorischen Maßnahmen stets Vorrang vor den restauratorischen Maßnahmen haben. Eine gründliche Untersuchung ist vor jeglichem restauratorischen Eingriff am Kunstwerk geboten.

Zu den konservierenden und substanzsichernden Maßnahmen werden unter anderem die Malschichtfestigung, die Verleimung von gebrochenen Holztafeln und das Schließen von Rissen bei Leinwandgemälden gezählt.

Klassische Restaurierungsmaßnahmen wären bei der Gemälderestaurierung die Abnahme von Firnissen und Übermalungen sowie die Kittung und Retusche von Fehlstellen. Bei Skulpturen & polychromen Bildwerken können abgebrochene Bestandteile ersetzt und vielfarbige, vergoldete oder silberne Flächen erneuert werden. Bei der Baudenkmalpflege widmen sich Restauratoren unter anderem der Restaurierung von baugebundenen, nicht transportablen Objekten. Diese Restaurierungsmaßnahmen dienen der Wiederherstellung und Rekonstruktion des „Originalzustandes“ eines Kunstwerkes.

Prävention

In den letzten Jahren hat auch die Präventive Konservierung an Bedeutung gewonnen. Mit präventiven Konservierungsmaßnahmen soll der weitere Verfall eines Werkes verhindert und/oder verlangsamt werden. Durch Schaffung optimaler Bedingungen für das Kunst- und Kulturgut werden auf lange Sicht restaurierende und konservierende Eingriffe vermieden. Bei präventiven Konservierungsmaßnahmen greift der Restaurator nicht in das Werk selbst ein, sondern nimmt Einfluss auf die das Kunstwerk umgebenden Bedingungen. Eine klassische präventive Konservierungsmaßnahme ist die Verglasung von Gemälden. Auch die Anfertigung eines Rückseitenschutzes für Gemälde sowie die Kontrolle der Umgebungsbedingungen wie Klima, Beleuchtung und Standort gehören dazu.